Wer kennt ihn nicht, den Dingens?
15. Oktober 2021
Wer kennt ihn nicht? Mehr oder minder häufig ist von ihm die Rede. Selbst der Rechtschreib-DUDEN nennt ihn zusammen mit „Dings“ oder „Dingsbums“. Wer oder was das ist, erfahren wir aller d i n g s dort nicht.

Nett miteinander
12. Oktober 2021
Schon schön, dass wir doch alle so nett miteinander sind. Gut, dass heute selbst für die vermeintlich persönliche Note, wenn's Not tut, Algorithmen für vorformulierte Floskeln sorgen.

Das Würde im Deutschen ist unantastbar
06. Oktober 2021
Immerzu müssen wir Deutschen mit konjunktivischen Konstruktionen manövrieren. Ungeübte auf diesem Terrain sind es leicht satt, und operieren gleich mit „Würden“. Nicht schön, aber auch nicht falsch. Kein Wunder, dass es beharrlich verwendet wird, nach dem Motto, „Das Würde des Menschen ist unantastbar“.

Vox populi
05. Oktober 2021
Will man nicht nur Politiker reden lassen, die es notorisch tun und nicht lassen, sondern auch Volkes Stimme abhorchen, schickt man eine Reporterin oder sonst einen Volontär in die Fußgängerzone. Dort wird einem zufällig dahergelaufenen Exemplar des gemeinen Volkes das Mikrofon hingehalten.

Das erste Mal
03. Oktober 2021
Ich wollte schon immer mal Tagebuch führen. Doch es fehlte mir die Zeit für die Verschriftlichung in anspruchsvoller Prosa, zumal ich oft mit Dingen beschäftigt war, die mir damals vordringlicher erschienen. Von den ungeschriebenen Tagesrückblicken lassen sich viele Ereignisse im Nachhinein auf das wenige wirklich Erinnerungswerte des Lebens „eindampfen".

Wohl oder übel, das Auge isst mit
02. Oktober 2021
So sagt man. In der mit Herz und Hirn zubereiteten Sülze isst man, wie Experten wissen wollen, auch gelegentlich mal ein Auge mit, zumal es einem wegen der zerkleinerten Fleischeinlage nicht sonderlich ins Auge sticht. Darüber hinaus fördern noch weitere Fern- und Nahsinne, wie das Riechen und das Schmecken, den Appetit. Doch wie der Mensch im Vorhinein übers Essen denkt, wird gelenkt schon durch den ersten Anblick. So ist das bunte Bild auf der Tütensuppe meist appetitlicher als der Inhalt.

Unfertig wie wir sind und bleiben
01. Oktober 2021
Nicht von ungefähr führte der entwicklungsgeschichtliche Werdegang des Menschen vom fossilen homo erectus, dem „aufrechten“, zum gegenwärtigen „weisen Menschen“. Freilich steckt in der Kennzeichnung homo sapiens nicht nur ein hoher Anspruch, sondern auch ein Problem, zumal besagte „Weisheit“ nicht einfach als konstitutives Artmerkmal, also von Geburt an zum Menschen gehört. Wir sind nicht weise, wir werden es im besten Fall.

Was wir so alles klein reden
15. September 2021
Wir sind groß geworden mit dem „Diminutiv“, liegt es doch in unserer Natur, dass wir alle klein angefangen haben. Als noch nicht entfaltete Knirpse waren wir seinerzeit, passend zu unserem Format, vorwiegend von Kleinem umgeben. Aber auch wenn wir älter werden, begleitet uns die Verkleinerungsform. Das bereits besagte Diminutiv leitet sich vom lateinischen deminuere ab, was zu Deutsch „vermindern" heißt. Ein simpler Merkspruch lautet, ein -chen und -lein macht alle Dinge klein.

Wenn das Telefon im Kühlschrank klingelt
13. September 2021
Es sind Momente, die nachdenklich machen, wenn es im Kühlschrank klingelt und man sich fragen muss: „Kann das richtig sein?“ Natürlich tut die niedrige Temperatur des Kühlschranks einem schnurlosen Telefon nicht gut, vor allem dem Akku nicht. Aber das war nicht mal das eigentliche Problem, eher die Frage, wieso kommt ein Telefon ausgerechnet in den Kühlschrank? Rekonstruieren ließ sich im Nachhinein nur, dass am Morgen eine längere Unterhaltung am Telefon vorausging.

In unserer Art einzigartig
11. September 2021
In unserer A r t sind wir, die wir uns im biologischen System mit der selbstgewählten Bezeichnung als homo sapiens einen „weisen Menschen" rühmen, e i n z i g. Andere Arten in der Gattung homo (Mensch), auch Unterarten von homo sapiens haben sich unterdessen überlebt und sind nur noch fossil belegt. Rasseneinteilungen unter Menschen, wie man sie von früher kennt, sind aus heutiger, biologischer Sicht fragwürdig, aus menschlicher Sicht, wenn sie diskriminierend verwendet werden, unwürdig.

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