Und all das, was uns das Leben lehrt

 

Bienenstiche, verschmorte Würmer, hirnlose Frösche und schlafende Mäuse und all das, was uns das Leben lehrt. 

Ungeachtet meines theoretischen Interesses an der Zoologie war mir der praktische Umgang mit Pflanzen lieber. Manchmal riechen, bestenfalls duften sie. Und wie schweigsam sie doch sind! Bis auf gelegentliches Knacken und Blätterrauschen im Wind lassen sie von sich aus keine absonderlichen Geräusche hören. Wer hätte sie jemals in ordinärer Weise grunzen oder kläffen hören? Kein brüllendes Droh- oder Brunftgebaren, einfach nur paradiesische Stille.

Auch beißen sie nicht. Allenfalls stechen, brennen und harzen ist vielleicht einiger Pflanzenarten Eigenart, sich vor ungebetenen Besuchern zu schützen. Gemeinhin wird man nicht von ihnen beschissen". Pflanzen haben einen Standort und laufen nicht fort, wenn man sie dort sucht.

Selbst Veganer, die als Gutmenschen kein Leben töten wollen, tun es und essen Pflanzliches. Was auch sonst? Sie verkennen, dass auch Pflanzen natürlicherweise Lebewesen sind, ja, sie sind sehr lebendig, was u. a. ihr üppiger Wuchs beweist. Sie brauchen nur Licht, ansonsten Luft. Selbst der geben sie nach Entzug von Kohlenstoffdioxid noch Sauerstoff hinzu, der uns und der übrigen dissimilierenden Kreatur zugutekommt.

Wen wundert es, dass ich als Biologe schon damals meinen Studienschwerpunkt auf die Pflanzenkunde verlegte. Natürlich mussten wir auch Zoologie studieren, das hieß, zu anatomischen Studienzwecken tote Tiere sezieren und physiologisch mit lebendigen experimentieren. Für mich, in meinem Studium Ende der sechziger Jahre, auf alle Fälle Sündenfälle.

 

Es liegt in der Natur, dass sie sich manchmal rächt

Im Großpraktikum sollten wir die Farbwahrnehmung bei Insekten, in Sonderheit bei Bienen nachweisen. In den Lehrbüchern stand schon das Ergebnis. Egal, wir sollten die Methodik kennenlernen.

Bekanntermaßen sehen Bienen aus dem Farbspektrum kein Rot. Aber was hingegen wir nicht sehen, Ultra-Violett, sehen Insekten sehr wohl. Eine rote Blüte interessiert eine Biene nicht die Bohne, es sei denn, deren Farbe ist Ultra-Violett beigegeben, was uns in dieser Mischung purpurfarben erscheint. „Knallrot“, vor allem bei Früchten, ist nur für Vögel interessant, die wie wir die Farben wahrnehmen.

In der Versuchsanleitung stand zu lesen, dass man für die Untersuchung den Kopf einer Biene brauche, ihn mit Wachs befestigen und Elektroden in ihre Komplexaugen stechen sollte. Die schwachen Stromschwankungen, mit denen die Biene reagiert, sollten verstärkt und mit einem Oszillographen aufgezeichnet werden. Von außen auf ihr Auge projiziert, sollten ihr verschiedene Spektralfarben geboten werden. Aber was heißt schon ihr? Es wäre ja nur noch der Kopf der Biene, der allerdings für einige Zeit auch ohne das hintere Teil funktionieren könne.

Damals stellte sich für uns die Frage, wie köpft man eine Biene, zumal sie schon bedrohlich im Fangglas umherdüste. „Ach, lasst mal den Experten ran!“, sagte Dr. Bär, der Assistent. Kaum hatte er das Glas geöffnet und mit einer spitzen Schere hineingelangt, schon flog ihm die verstörte Biene schnurstracks in die Nase. Anderntags wollten andere Experten im Institut die Ursache für den mächtig angeschwollenen Riechkolben schon auf Elephantiasis zurückführen. Bald aber hörte man zur allgemeinen Beruhigung, dass den „Bär nur eine Biene gestochen habe“. Manchmal liegt es in der Natur, dass sie sich rächt, und sei es durch einen Bienenstich.

 

Warum zucken sie nicht?

Beim nächsten Objekt, den Würmern, hielt sich der Mitleidseffekt auch noch in Grenzen. Ich erinnere mich, wie wir die Reizleitungsgeschwindigkeit im Bauchmark eines Regenwurms ermitteln sollten. Hierzu wurde ein lebendiger Ringelwurm in ein enges Glasröhrchen eingesperrt, so dass er sich nicht zur Seite wegkrümmen konnte.

Am Vorder- und Hinterende sollte man ihn befestigen. Oben wurde in den Wurm eine Elektrode für den impulsgebenden Stromstoß eingeschoben und unten, durchs Hinterende ein Faden durchgezogen, der mit dem Zeiger eines „Kymographen“ in Verbindung stand. Das ist, schlicht gesagt, eine Art Wellenschreiber, der aus einer rotierenden Walze mit aufgespanntem (berußtem) Papier besteht, auf dem ein Schreibgerät oder Griffel mittels mechanischer Übertragung auf und ab bewegt werden kann. Die im Ruß hinterlassenen Spuren zeichnen also Zustände auf, die sich über einen bestimmten Zeitverlauf in Positionsveränderungen äußern.

 

Erkenntnisgewinn?

Ein mordsmäßiger Aufwand um ein armes Würmchen, das unserem Erkenntnisgewinn dienen sollte. Doch knapp gesagt, es passierte nichts. Zumindest keine Reaktion beim Wurm, nicht die Andeutung einer Kontraktion oder auch nur ein kurzes Zucken.

Für den ganzen Aufbau, den wir mit großem Aufwand zusammenstellen mussten, standen uns nur solche Kymographen zur Verfügung, bei denen die Drehung der Walze über den Zug eines Gewichts – in unserem Fall ein Stein, der im Moment eines Impulses von der Tischkante geschubst wurde – in Gang kam. Was für uns „stein“-zeitlich anmutete, ist 1807 erfunden worden und war seinerzeit ein Meilen-„Stein“ für die Weiter-„Entwicklung“ der Physiologie.

Nun aber lag das Gewicht bereits auf dem Boden und das berußte Papier zeigte nur einen geraden Strich. Also nix. Hatte unser Wurm denn so starke Nerven, das ihn nichts rührte? Wir ärgerten uns schon, den dickst möglichen Regenwurm als Versuchstier aus dem Kompost ausgegraben zu haben. Egal, wir schwärzten ein neues Papier an und wickelten es um die Walze. Unsere weißen Kittel, aber auch Hände und manche Nasenspitzen waren ebenfalls schwarz geworden. Der ganze Aufwand also noch mal. Und erneut – keine Reaktion.

 

Es lebt nur, was noch zuckt

Sollte der Stromstoß zu schwach gewesen sein? „Mehr Saft, meine Damen und Herren!“, riet uns der Professor im Vorbeigehen. Wir erhöhten die Stromstärke. Keine Reaktion. Wir drehten den Regler des Generators bis zum Anschlag. Immer noch kein Zucken. Aber ein Geruch, der uns deuchte, dass der arme Wurm auf dem besten Wege war, zu verschmoren. In der Tat, letzthin zerfiel er in strukturlosen Kohlenstoff, so dass sich in der Folge auch der Faden ablöste. Daraufhin gab sich der Zeiger dem freien Spiel der Kräfte hin. Herr Professor, der die aufgezeichnete Kurve bzw. den Strich begutachtete, legte seine Stirn in Falten und ließ sich nur zu einem „Merkwürdig?!“ hinreißen. Der Wurm war tot und unser praktischer Erkenntnisgewinn nicht weiter gediehen als unsere theoretischen Vorahnungen, wonach der Wurm nur zuckt, wenn er noch lebt. Warum sollten Regenwürmer auf Stromstöße reagieren?

Doch, doch, ein Kollege meiner Fachdisziplin, zugleich begeisterter Sportangler, pflegte durch Stromstöße Regenwürmer einzusammeln, um die Fische damit zu ködern. So was zu tun, ist zwar verboten, ungeachtet dessen bietet aber der Handel einen solchen „Stromschocker“ an. Den stieß er in den Boden einer feuchten Wiese. Bei ihm – ich meine, bei den Würmern im Rasen klappte das, anders als bei uns, mit dem Stromimpuls auf Anhieb. Erwartungsgemäß kamen sie aus ihrer Unterwelt hervorgekrochen.

Im Nu war aber auch im nahen Zelt auf der Festwiese die Veranstaltung beendet. Alles dunkel, Musik aus, über den Lautsprecher war keine Durchsage, wie: „Bitte Ruhe bewahren!“, mehr möglich. Kurzum Kurzschluss auf ganzer Linie.

Am anderen Tag stand das vorzeitige Festende in der Zeitung. Das Geheimnis seines durchschlagenden Erfolgs hat er mir später verraten.

 

Hirnlos

Zurück zu den lebenden Tieren. An ihnen zu experimentieren, nur zu Lernzwecken, ist heute gewiss verpönt. Damals noch selbstverständliche Pflichtübung. „Wir mussten das früher auch machen“, sagten die Professoren. „Stellen Sie sich bloß nicht so an! Sie wollen am Ende doch sicherlich eine Abschlussbescheinigung für das Praktikum bekommen?“ Wohl wahr.  Nur um nachzuweisen, dass ein Lurch ohne Hirn und nur noch mit Rückenmark dennoch zu koordinierten Bewegungen fähig sei, sollten wir einem ahnungslosen Frosch eine Schere in sein breites Maul legen, um ihn dann … „Ja, was denn dann?“, fragten wir in schrecklicher Vorahnung. „Zu dekapitieren?“ 

Der verharmlosende, da fremdsprachliche Fachbegriff bedeutete, wir sollten ihm die obere Hälfte des Kopfes abtrennen. Gottlob entwischte in unserer Praktikumsgruppe einer etwas betulichen Kommilitonin der glitschige Frosch, als er angesichts der Schere seine Klappe partout nicht öffnen wollte.

Ich hoffte im Gedenken an den Piraten Klaus Störtebecker, dem der Legende nach der Bürgermeister von Hamburg versprochen hatte, allen Mittätern das Leben zu schenken, an denen er nach seiner Enthauptung vorbei laufe, auch für unsere Frösche auf Gnade. Übrigens, an elf Männern, so die Legende, sei der geköpfte Störtebecker vorbeigeschritten, bevor ihm der Henker ein Bein gestellt habe.

Doch die geköpften Frösche konnten herumhupfen, wo sie wollten. Für sie gab es kein Nachsehen. Selbst unser Entwischter wurde vom Assistenten unter der Spüle erwischt und kurzerhand von ihm dekapitiert.

„Und wenn der Frosch mein Märchenprinz gewesen wäre?“, jammerte die betuliche Mitstudentin. „Dann, werte Froschkönigin, hätten Sie ihn beizeiten küssen müssen“, spottete der Assistent.

 

Sauerei

Diese um ihren Verstand gebrachten Rückenmarksfrösche hüpften schließlich allesamt wie von Sinnen, also hirnlos und ziellos umher. Nach Tests, wie dem Nachweis des Wischreflexes, setzten wir sie zurück ins Feuchte, wo sie den Rest ihres Lebens vor sich hin vegetierten.Manchmal wurden sie auch nur erst mal in einem Spülstein abgesetzt und vielleicht über Nacht vergessen. Ich denke noch an die markerschütternden Schreie einer Reinigungskraft, der am frühen Morgen die Rückenmarksfrösche kopflos entgegen gehupft kamen. Sie, die schon lange hier putzte, meinte, die Chemiker, die früher das Institut benutzt und besudelt haben, seien ja schon schreckliche Säue gewesen, aber jetzt erst die Biologen, sie habe nicht gedacht, dass eine Steigerung noch möglich sei.

Einmal hatte die bedauernswerte Frau unter den Labortischen den Boden feucht aufgewischt. Als sie im Putzeimer den hierzu verwendeten Feudel ausgewrungen hatte, waren ihre Hände rot verfärbt. Nein, Blut konnte es nicht sein. In der Poliklinik konnte man das merkwürdige Phänomen auch nicht erklären. In eingeweihten Kreisen kam der Verdacht auf, dass irgendwer den Vitalfarbstoff Neutralrot verstreut haben könnte.

Und jetzt noch die kopflosen Frösche. Sie wollte unser frevelhaftes Werk gottlos nennen. Hirnlos, hätte ich in dieser Situation gesagt. Aber ich hielt, anders als die Frösche, besser die Klappe, schuldbewusst, wie es selbst mir – als Nichttäter – zumute war.

 

Da beißt keiner einer Maus den Schwanz ab

Ein andermal ging mir die Qual der Versuchstiere noch mehr ans Herz. Diesmal waren es Säugetiere, uns Menschen schon näher verwandt und mit nachvollziehbaren, gleichen Regungen.

Im Zoologischen Großpraktikum bekamen wir irgendwann zu Beginn des Tagesprogramms einen Eimer mit weißen Mäusen hingestellt. Die hatte das Tropeninstitut aus Hamburg zugesandt. Die Tiere waren mit Trypanosoma, dem Erreger der Schlafkrankheit infiziert worden. Der Assistent sagte, wir sollten die geißeltragenden und so auch eigenbeweglichen Einzeller in ihrem Blut suchen und, falls gefunden, mikroskopieren und skizzieren.

„Ja, wie denn? Wie kommen wir an das Blut?“ Wir dachten schon an eine Kanüle. Aber so eine bei Mäusen einstechen? – „Ach was!“, sagte der Assistent. „Schneiden Sie die Schwänze an der Spitze einfach ab und tupfen sie das Blut auf die Objektträger!“

„Nee!“, dachten wir, „das machen wir aber jetzt nicht“. Kaum war der Assistent aus dem Praktikumssaal, nahmen wir den Eimer mit den Mäusen und gingen nach draußen. Doch als wir vor dem Institut standen, fiel uns ein, dass ihr Aussetzen in freier Wildbahn auch nicht so clever wäre. Wenn die schlafkranken Mäuse gefressen würden – und sie wären leichte Beute –, könnten auch bald ihre infizierten Fressfeinde, wie etwa ein Mäusebussard oder ein Kauz die Jagd am Tag oder in der Nacht verschlafen und am Ende verhungern. Also, wohin damit?

Einige wollten sich schon eine weiße Maus mit nach Haus nehmen und ihr eine sichere Schlafstätte bieten. Oder man schlug vor, dem Assistenten doch einfach den Eimer wieder vor die Tür seines Arbeitszimmers zu stellen, das hieße, unser Problem zu seinem zu machen.

Ich teilte die Bedenken ob der ansteckenden Schläfrigkeit nicht. Trypanosomen sind im Blut zuhause. Der Magen dürfte ihnen, bevor sie in eine Blutbahn eindringen würden, schon längst den Garaus gemacht haben.

 

Wache Momente

So gingen wir wieder zurück in den Praktikumssaal. Dort standen wie immer einige Demonstrationsobjekte herum, unter anderem ein Skelett von homo sapiens, dem man zu Demonstrationszwecken das Schädeldach aufgesägt hatte. In der wieder aufgesetzten Kalotte befand sich ein Loch, aus dem eine Eisenstange herausragte. Daran waren in der Art der Columna vertebralis Wirbelkörper aufgereiht. In den Wirbellöchern, im Foramen vertebrale, verlief vormals das Rückenmark durchgehend zum Hirn. Auf dem Gewinde des Stangenendes hatte ich zuvor in einem unbeobachteten Moment die zuoberst aufgeschraubte Mutter gelöst – ganz so, wie‘s auch vorgesehen ist, falls man mal in den Hirnraum des Schädels gucken möchte – und sodann zwei von den weißen Mäusen hineingesetzt. Die Schädelkalotte wieder draufgesetzt und im Handumdrehen zugeschraubt. So mochte der Hohlkopf selbst in seiner Hirnlosigkeit von weißen Mäusen halluzinieren. 

Nun kam es, wie es kommen musste. Zu Beginn des Tages wurde immer einer von uns aufgerufen, über den Lernstoff des Vortags zu referieren. Diesmal war eine Mitstudentin an der Reihe. Sie solle doch gleich am Skelett, das just neben ihr stehe, den Sachverhalt erläutern.

Ui!? Als sie es antippte, raschelte es im Schädel. Und während sie weitersprach, wedelten zwei rosa Schwänze, in Gänze, unversehrt und ungekürzt, aus den Augenhöhlen. Deren knöcherne und trichterförmigen Hinterwände haben an dem spitzen Ende für den Durchtritt des Sehnervs, dem Nervus opticus, von Natur aus Löcher. Die Referentin mochte gar nicht glauben, was wir schließlich alle sahen. „Oh Kerle, wer war das?“, rief sie. Seltsam, sie schaute auf mich.

 

Eine sodomitische Nummer

Noch einmal kam Gelächter auf, als die Ärmste gegen Ende ihres Vortrags anfing, sich merkwürdig zu winden. Bald lief sie rot an und langte verlegen mit den Händen zu ihrem Schoß hinab, während ihr halb geöffneter Mund den Eindruck machte, als stiegen unsägliche Empfindungen in ihr auf. Sollten einige schlafkranke Tiere doch noch ihre wachen Momente haben?

In der Tat, unter ihrem Kittel bewegten sich Dellen. So wie sie mit den Händen ihren Unterleib umgriff und sie von unten nach oben über ihren weißen Kittel streifte, verlagerten sich auch die unsteten Ausbuchtungen nach oben. Nach einer „gespannten“ Weile stiegen zwischen ihren steten Ausbuchtungen zwei weiße Mäuse auf. Als sie sich der Öffentlichkeit am Rand des Ausschnitts zeigten, sahen sie, stutzig wie sie guckten, recht putzig aus. Dann kletterten sie auf ihre Schulter, während sich die rosa Schwänzchen aus Gründen der Balance hektisch hin und her bewegten. Letzthin verschwanden die weißen Mäuse hinter ihrem Rücken.

„Ja, ja, lacht nur! Ihr könnt mir alle den Buckel runterrutschen!“, grollte die Referentin. Meinte sie die Mäuse oder uns? „Welcher Mistkerl war das? Wer hat mir die Viecher in die Kitteltasche getan?“ – Ich war es diesmal nicht. Ich hatte nur den „Hohlkopf“ mit Mäusen bestückt, aber nicht ihren Kittel.

„Nun gut, auf der Innenseite der Kitteltasche waren Löcher drin“, gab sie kleinlaut zu. Zum Fazit brummelte der Professor nur abfällig vor sich hin: „Mit dieser sodomitischen Nummer können Sie auf der Reeperbahn auftreten.“ – Das hat man nun von Tierliebe. 

 

Tierisch vs. tierlich

Aus botanischer Sicht vertrete ich die Ansicht, dass man nicht nur von „pflanz‘lich“ sprechen sollte, sondern auch von „tier‘lich“. Nicht anders, als wir ja auch als „mensch‘lich“ betrachtet werden möchten. „Tierisch“ wie ein vermaledeites Biest betrifft eigentlich nur uns Menschen, wenn unser Verhalten ausgesprochen un-„menschlich“ ist.

Ein Tier kann nicht anders, als es seiner Natur nach handeln muss. Das sog. Raubtier, das zu seiner Existenzerhaltung töten muss, hat nun mal nicht die freie Wahl, sich als „Gut-Tier“ stattdessen vegetarisch und schon gar nicht vegan zu ernähren.