Was wir so alles klein reden

 

Wir sind groß geworden mit dem „Diminutiv“, liegt es doch in unserer Natur, dass wir alle einmal klein angefangen haben. Als noch nicht entfaltete Knirpse waren wir seinerzeit, passend zu unserem Format, vorwiegend von Kleinem umgeben. Aber auch wenn wir älter werden, begleitet uns die Verkleinerungsform. 

Das besagte Diminutiv leitet sich vom lateinischen deminuere ( = vermindern) ab, was hier, wegen mir, auch kleinreden" heißen mag. Davon handelt im Folgenden, zumal es um Diminutive geht, eine kleine", exemplarische Sprachbetrachtung. 

Der Merkspruch, vielleicht ein wenig simpel, lautet: ein -chen und -lein macht alle Dinge klein. Affixe dieser Art sind in unserem Wortschatz zahlreich „anhängig“. 

Fangen wir zunächst bei uns selber an: Wir müssen damit rechnen, dass im fortgeschrittenen Alter nur mit der Alternative Speckröll-chen oder Fält-chen zu rechnen ist. Vielleicht denken manche an ihr Hüftpolster, gern auch zu Pölster-chen minimiert, oder an den Speckgürtel" im umfassenderen Sinne, eine Art Außentaille. Ob Männ-lein oder Weib-lein, im degenerativen Fall gleicht beim Schrumpeln, wenn das Unterhautfett schwindet und die Spannung des Bindegewebes nachlässt, der betagte Leib immer mehr einem Faltenbalg.

Manche denken, es reicht, dass man für seine Haut, so wie sie ausschaut, eine Creme nehme. Doch wie so oft ist das teure Heilsversprechen, das Antiaging" verheißt, ein Flop. Da hilft vielleicht nur „Photoshop", für die Bereinigung und  Beschönigung en Detail

Auch in jungen Jahren können Dellen, Grüb-chen genannt, in Erscheinung treten. Bei einigen zeigt sich ein Kinngrüb-chen. Ausgesprochen charmant, da sie unser Lächeln pointieren, wirken Grüb-chen in den Wangen. 

 

 

Hanna Zimmermann, ein strahlendes Beispiel

(Moderatorin im ZDF- heute journal")

 

Über den (Po-)Backen trifft man mitunter auf Lendengrüb-chen, auch wenn wir sie bei uns selber, zumal sie sich bloß" von hinten zeigen, nicht unmittelbar im Blick haben. Sie rechnen zu jenen Unebenheiten, die man, wie an anderen diskreten Stellen unseres Körpers, Venus, der Göttin sinnlichen Verlangens" zuschreibt. 

Ohrläpp-chen sind in der Regel klein, wenn sie nicht durch Ohrgehänge groß herauskommen. Freilich groß herauszukommen ist nicht jedermanns Sache, manch einer zieht sich auch mal in ein ruhiges Eck-chen zurück und dreht untätig die Däum-chen oder macht gleich ein kurzes Nicker-chen.

Jenseits von feist und mächtig, stellen wir das Kleine, Zarte und Feine liebevoll mit einem „-chen“ oder „-lein und je nach Landesart mit einem „-le“ bzw. „-li“ oder nur „-i/ie“ heraus. Musterhaft das „Mäd-chen“ oder „Mäd-el“, alemannisch Maid-li", neudeutsch auch „girl-ie"

Schließlich das heute so unsägliche „Fräu-lein“. Falls es nicht noch ein „Fräu-lein-chen“, also ein kleines Mäd-chen war, wurde das erwachsene „Fräu-lein, auch wenn es grammatikalisch weiterhin beim Neutrum blieb, anstandshalber gesiezt. Selbst noch im reiferen Alter nannte man unverheiratete Frauen „Fräu-lein“. 

Mit einem gewissen Stolz bestand auch späterhin manche Jungfer – anders als die Bezeichnung nahelegt, musste sie nicht mal mehr jung sein – sogar von sich aus darauf, dass man sie als „Fräu-lein“ anredete. Übrigens eine Lehrerin, wenn sie erst mal verheiratet war und nicht mehr als „Fräu-lein“ bezeichnet werden konnte, konnte keine Lehrerin mehr sein. Nicht wenige führten den Titel „Fräu-lein“, so sie quasi zölibatär blieben, bis an ihr Lebensende. Diese altjüngferliche Anrede liest man heute nur noch in ihrer hinterlassenen Post posthum, bei den ganz Beharrlichen womöglich eingemeißelt auf ihrem Grabstein.

Erst seit 1972 ist laut Erlass des Bundesministeriums des Innern die Anschrift Fräu-lein" für eine unverheiratete Frau definitiv abgeschafft worden, was nunmehr heißt, dass selbst ein noch pubertierender „Teen-ie" als sehr geehrte Frau" anzuschreiben ist.

In der Nachkriegszeit begannen sich Frauen gegen die Bezeichnung Fräu-lein" zu wehren. Wer spräche schon von Herr-lein als Pendant?

Ausgerechnet im Dritten Reich hatten die Nazis, die eher zur toxischen Männlichkeit neigten, entgegen ihrer Absicht die Emanzipation der Frauen befördert, hielten sie es sonst doch mit den arischen Maiden" oder den „Reichs-Gebärmüttern", die für den Fortbestand des „erbgesunden deutschen Volkskörpers" mit dem Mutterkreuz  ausgezeichnet wurden, im Volksmund  Karnickelkreuz" genannt. 

 

 

Deutsche Maiden

im Ringen um ihren gesunden Volkskörper

 

Am Ende waren es die Frauen und Mütter, die an der Heimatfront", wo im Krieg bald „Not am Mann herrschte", dessen berufliche Rolle übernehmen mussten. Zu dieser Zeit waren gerade sie es, die in ihren Restfamilien", ob ausgebombt oder vertrieben, das Regiment führten und schwierige Entscheidungen trafen.

In der Folge, da sie unter Beweis stellen mussten / konnten, was ihnen abverlangt wurde, hatte sich das Frauenbild grundlegend gewandelt, auch wenn in den 50er-Jahren, als wäre nichts gewesen, zunächst versucht wurde, die Wichtigkeit der verbliebenen Männer im gesellschaftlich-politischen Leben zu restaurieren.

So hieß es erst mal wieder, der Mann hat das Sagen und die Frauen das, was er ihnen diktierte, zu schreiben, d. h. der Job als Tippse" war ihnen zugestanden, vielleicht irgendwann befördert zur Vorzimmerdame. Bei der Behörde waren sie das Fräu-lein vom Amt". „Up'm Bürro" zu arbeiten, hatte jedenfalls den Vorteil, vor Schmutz und Witterung geschützt zu sein. Man/n nannte es gönnerhaft leichte Arbeit".

In der Gastronomie traten sie mit adrettem Schürz-chen in Erscheinung, wenn sie als Fro-lein, komm'n se mal!"zur Bedienung an den Tisch gerufen wurden.

Frauen, damals oft noch ohne Lehre, durften auch als Zimmermäd-chen oder Reinigungskraft, also als Putze dienen".  Bei der Bodenpflege in gebückter Haltung oder auf den Knien mochten sie an das Kirchenlied aus dem Deutschen Hochamt von MICHAEL HAYDN erinnert sein, in dem es anfangs heißt: „Hier liegt vor Deiner Majestät im Staub die Christenschar". 

In den Hotelküchen, wo der Mann der Chefkoch war, hatte man sie bestenfalls als Küchenhilfen angestellt. Ansonsten konnten sie an ihrem heimischen Herd kochen, was heißen sollte, als sog. Heim-chen daheimzubleiben und nach des Tages Arbeit ihren Ernährern aufwarten. 

Bald aber war der Ruf nach Gleichberechtigung der Frauen nicht mehr zu überhören. Die Zeit für das bemitleidenswerte Fräu-lein, dem es am Mann mangelte, ging dem Ende zu. So trat Mitte der 50er-Jahre ein Erlass für die Bundesbehörden in Kraft, wonach jede unverheiratete Frau, die dies wünsche, im „amtlichen Verkehr" als „Frau" zu bezeichnen sei. Am 16. Januar 1972 wurde ein weiterer Erlass verkündet, laut dem es grundsätzlich nur noch die Bezeichnungen „Herr" und „Frau" geben sollte. Darin wurde festgestellt, dass „Frau" kein Titel  sei, der „verliehen werden müsste oder könnte". „Fräu-lein" wurde ab sofort nur noch als Bezeichnung verwendet, wenn eine Frau dies ausdrücklich wünschte. Mitte der 70er-Jahre wurde der letzte behördliche Vordruck, auf dem ein „Fräu-lein" vorkam, vernichtet.

Doch auch heute sind immer noch Tendenzen einer Infantilisierung im Schwange, wenn es um Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts geht. Beispiele hierzu mögen Lieb-chenhallo Schätz-chen!", aber auch Bien-chen wie ein Fleißbien-chen, oder ein ungeküsstes Mauerblüm-chen sein. Andererseits gibt's noch das Flitt-chen, das Luxusweib-chen, im fortgeschritteneren Alter Tant-chen, Mutt-chen oder später auch Om-chen

Wenn ein Karnevalspräsident zur Tischglocke greift, mag er programmgemäß die traditionellen „Funke(n)marie-schen" ankündigen, die schon beim Einzug in den Sitzungssaal immerzu Bütz-che", genau genommen unverbindliche Kusshänd-chen austeilen. Sind sie endlich auf der Bühne angekommen, schwenken die meist volljährigen Frauen mit kurzem Röck-chen und blecken Bollen gardemäßig, im Gleichtakt, ihre Bein-chen und springen zum Finale – autsch! – in den Spagat. Nach allem ein dreifacher Tusch – und  Abmarsch!

Wenn man von Tuss-is* spricht, kann man das als Schimpfwort für dämliche Damen" verstehen. Die spöttische Bezeichnung für eine mit Ohrhörern verkabelte Teen-ie -Tuss-i  (in der Folge unausweichlicher Beschallung mag man an Tinnitus denken) passt ebenso zu dem Klischee. 

Dort, wo die Realität unbequem wird, werden Frauen besonders gern sprachlich abgewertet. So werden zum Beispiel Klimaaktivistinnen, oft junge Frauen, an Stammtischen oder heute in den sozialen Medien auch als „Gören" bezeichnet. Laut Duden ein vorwitziges, freches kleines Mäd-chen. Die Sprachwissenschaftlerin Kirsten Schindler von der Universität Köln sagte im ZDF: „Mit einer verniedlichenden Ansprache sollen Aspekte in den Blick gerückt werden, die eigentlich am Rande stehen. Der Begriff Mäd-chen rückt das Alter in den Blick und stellt damit die Geschäftsfähigkeit in Frage. Die abwertende Sprache sei ein rhetorisches Mittel, um dem Gegenüber nicht auf Augenhöhe zu begegnen."

Dann auch: „Guck dir ette an!" Ein solches Ette" statt Sie" macht die Frau zum Neutrum, wie ein Besitz über den man / Mann verfügt.

Dann das notorische Allzeit-Mäd-chen", von dem nach paternalistischer Redensart gern Alphamänn-chen (?) redenAngela Merkel war solange „Kohls Mäd-el", bis sie ihn als Parteivorsitzende ablöste und selbst Bundeskanzlerin wurde. Ein älterer Herr und kauziger Literaturkritiker wurde einst in einer Talk-Runde gefragt, wie alt man eigentlich sein müsse, um von ihm nicht mehr zu den Mäd-eln gerechnet zu werden. Er verwies auf sein eigenes, hohes Alter, das alles, was nach ihm komme, relativiere. Fünfzigjährige Männer aus seiner Sicht entsprechend als Jungs oder gar Jüngel-chen zu bezeichnen, das wollte er aber auch nicht. 

Wo bleibt die Grande Dame, die es ja auch geben soll, jene erfahrene, ältere Frau, die wegen ihrer Lebensleistung und als unverwechselbarer Charakter im kulturellen Leben der Gesellschaft eine Institution verkörpert? Frauen, die als Prinzipalinnen das Sagen haben, führen selbst über Männer, sogar über die Kasse das Regiment. 

Bei der Gelegenheit ist unter den Prinzipalinnen vielleicht Alexandra Kassen beispielhaft zu nennen, die bis zu ihrem Tod 2017 das Senftöpf-chen" in der Kölner Großen Neugasse leitete. In ihrem Theater hat sie die „Kleinkunst  großgemacht". Nachwuchsförderung war ihr ein besonderes Anliegen, so dass ihr privates, ohne Subventionen finanzierte Theater bald zum Karriere-Sprungbrett für zahlreiche junge Künstler:innen der Kabarettszene und des Varietés wurde. Markenzeichen war ihre originelle Kopfbedeckung, die sie fast zu jeder Gelegenheit trug. Daher nannte man sie auch „dat Höt-che". Sie kümmerte sich nahezu um alles. Am Eingang im Foyer, das im besagten Senftöpf-chen nicht sonderlich groß war, saß sie daselbst, wenn Abends Vorstellung war, in einem engen Verschlag, einem Kassenhäus-chen, das man in Köln daher auch „dat Kassen-Gestell" nannte, und verkaufte – jeden Besucher persönlich im Blick – die Eintrittskarten. 

Die diminutive Festschreibung for ever gibt's außerdem in den Vornamen vieler Frauen. Anhängsel wie bei Traud-el, Marie-le, Marei-ke, El-li, Lil-li oder Babs-i hängen als Namensbestandteil so genannten Damen – um es nicht misszuverstehen, nicht „sogenannten" Damen, sondern solchen, die seit ihrer Kindheit schon immer so genannt wurden – ein Leben lang an.

Bei Urs-ula und Cord-ula erkennt man nicht sogleich die Verkleinerungsform, da hier Namen gebildet wurden, die nach dem Lateinischen die Kleinform aufweisen (zu lt. ursus = Bär-chen, zu lt. Cor = Herz-chen).

Aber auch bei den Größen der Männerwelt ist aus ihrer Kinderzeit manchmal was Kleines hängengeblieben. Aus dem hehren Wilhelm wurde zum Hausgebrauch wie bei Piefkes üblich oft nur ein schlichter „Wil-li“. 

 

 

Noch in den Windeln: Wil-li im Alter von 2 Jahren, 

  

 

Später, als Kaiser Wilhelm II., war er der Mann,

der offensichtlich" einen Vogel hatte.

 

Damals gab es als Namensvorbild den deutschen Kaiser, erst den Ersten, dann Wilhelm Zwo", der in seiner Familie und in der weiteren Verwandtschaft auch nur Wil-li/y genannt wurde, den britischen Georg-ie", zweitältester Sohn und Thronfolger Edwards VII. und „Nick-y", Nikolaus II., der letzte russische Zar. Alle drei waren sie verwandt, aber im I. Weltkrieg feindlich gesinnte Cousins.

Damit auch unser „Siechfried", wie ihn der Westfale auszusprechen pflegt, nicht zum siechenden" Nibelungenhelden verkümmert, wird für den stolzen Recken und siegreichen Drachentöter mitunter Sig-i als Kurzname verwendet. 

Einmal „Mann-i“, immer „Mann-i“. Nicht so einfach, irgendwann als ein „Mann" ungemindert ernstgenommen zu werden.

Das althochdeutsche „-al“ oder „-il“ hat sich in fog-al = „Vog-el“ oder in leff-il = „Löff-el“ unmerklich eingeschlichen, ohne dass wir’s noch als Verkleinerung wahrnehmen.

Einige Wörter sind erkennbare Diminutive und werden ausschließlich in dieser Form verwendet. Das besagte „Zipper-lein" mag man sich ohne Affix gar nicht vorstellen. „Sankt Nimmer-lein", umgangssprachlich für einen Tag, der niemals eintreten wird, auch das wird mit „-lein“ einzig und allein und nie anders bezeichnet.

Schon erstaunlich, wie sich manche Diminutive zu festen Größen, besser Kleinigkeiten verfestigt haben. Jene, die auf den Hund gekommen sind, machen sich als deren „Herr-chen“ und „Frau-chen“ anheischig.

Bei Löwen zur Differenzierung von Männ-chen und Weib-chen zu sprechen, ist eine maßlose Untertreibung.

Politessen, die Parksündern Strafzettel unter die Scheibenwischer schieben, verteilen Knöll-chen". Der DUDEN leitet sie vom rheinischen Protoköll-chen ab.

Damit der Tee nicht kalt wird, setzt man ihn aufs „Stöv-chen". Vom satten Säugling erwartet man ein „Bäuer-chen". Zeigt er ein Schipp-chen, so zieht er per mus-culi depressor ang-uli oris die Mundwinkel herab und setzt dabei die Unterlippe schmollend vor. Dank des Antagonisten, dem mus-culus levator, zeichnet sich ein Smi-lie ab, der das Gegenteil signalisiert.

Mus-culus, im Lateinischen von Mus = Maus abgeleitet, müsste eigentlich Mäus-chen heißen. Demnach hätte der Muskelprotz beindruckende Mäus-chen. Die merkwürdige Bedeutungsübertragung auf die Mus-kula-tur ließe sich, so liest man im Herkunftswörterbuch der großen DUDEN-Ausgabe, mit den Erhebungen erklären, die man als kontraktile Muskelpäck-chen mitunter mäusemäßig  unter der Haut huschen" sehen könne.

Das „Krüst-chen", was dem Gast im Speiserestaurant „sein paniertes Schnitzel" ist, sollte allerdings möglichst oversized, also über den Tellerrand ragen.

Auch wenn jemand aus dem „Häus-chen" ist, so muss er nicht gerade sein Tin-y-House verlassen haben. Warum viele Diminutive einen Umlaut wie ö, ä, ü im Wort enthalten und sich zum Neutrum wandeln, ist eine nicht unberechtigte Frage.

Weiter geht's. Als typografisches Symbol fügt man heutzutage ein „Stern-chen“, wie das „Genderstern-chen" für die geschlechtergerechte Sprache ein, so dass es für jede*n passt.

Wenn man statt Stern-chen (*) einen Doppelpunkt (:) schreibt – von Pünkt-chen wie beim Stern-chen spricht man nicht, da anders als bei kosmischen Sternen, die von Nahem betrachtet gigantisch sind, der Punkt stets weniger als winzig, allenfalls ideell ist. Geometrisch gesehen, wenn man sich einen Kegelschnitt vorstellt, zählt der Punkt als Kreis. On the top bemisst dort der Radius nicht mehr als eine nichtige Null. Für den Fall, dass man sich ein Digitalisat von einer Computerstimme vorlesen lässt, wird der doppelte Punkt nur mit einem stimmlosen Glottisschlag angedeutet. Die paar Beispiele mögen zu dem derzeit leidigen Thema reichen. Schließlich ist das Gendern in der Deutschen Sprache noch nicht verbindlich codifiziert. 

Bei einigen Tiernamen verwenden wir wie selbstverständlich die Kleinform, denn wer mag sich schon ein „Eichhorn“ vorstellen, einen „Erdmann“, ein „Meerschwein“ oder ein „Seepferd“. Beim Kleinvogel mit der schwarzen Haube und dem rotgefiederten Bauch sprechen wir, wenn nicht vom Gimp-el, vom „Dompfaff“, mitnichten vom Pfäff-chen, was für Hochwürden" auch nicht angemessen wäre.

 

 Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula)

sagt man's simpel, nur ein Gimp-el

 

Bei Pflanzennamen mögen wir's im Deutschen ebenfalls mindermäßig. Wir ziehen Radies-chen (lt. radix = Wurz-el) aus der Erde. Schneeglöck-chen blühen schon, wenn der Schnee zu tauen beginnt. Ein Vierteljahr später sind es die Maiglöck-chen. Prim-eln (Prim-ula aurik-ula), volkstümlich Bärenöhr-chen, gehören ebenfalls zur Frühjahrsbepflanzung. Stinkepeter-chen, Husarenknöpf-chen und Löwenmäul-chen erhält man zur eigenen Aussaat im Samentüt-chen. Damit sollen nur einige Beispiele für die vielen pflanzlichen Kleinigkeiten von Natur aus genannt sein.

Dann auch die „Mär“, die erfundene Geschichte, die sich zur Belehrung der Kinder als Mär-chen präsentiert. Dornrös-chen ist als Mär-chengestalt die bekannte Projektion für das, was sich verletzlich, doch per Dornenhecke auch als widerständig zeigt. Wenn man's genau nimmt, haben besagte Rös-chen keine Dornen, sondern Stacheln. Doch wer mag schon botanisch korrekt von einem „Stachelrös-chen sprechen? Wie auch immer, eine gern verwendete Metapher nach der Art von widersetzlicher Schönheit.

Wer kennt in diesem Sinne nicht Goethes „Sah ein Knab' ein Rös-lein stehen, Rös-lein auf der Heiden?" Er, selbst noch ein Jüngling, hat 1771 der elsässischen Pfarrerstochter Friederike Brion, in die er heftig verliebt war, diese herzergreifenden und später vielfach vertonten Vers-lein ins Poesiealbum geschrieben. Allerdings, wie merkwürdig, ist mit keinem Wort von „Liebe" die Rede. Da geht's vielmehr ums Stechen und Brechen. Manche mögen eher an einen Akt von Übergriffigkeit denken. Das besagte Rös-lein auf der Heiden war zwar „jung und morgenschön", doch als es der Knabe brach – vom Knäb-lein ist die Rede nicht – und es sich wehrt, so ihn das Rös-lein stach, mocht' er ewig daran denken. Gleichwohl ihr half kein Weh und Ach, musst' es eben leiden.

Auch im Mär-chen von Rapunz-el geht es womöglich um die unbändige Pubertät, derentwegen sie weggesperrt wurde. Nicht ohne Absicht lässt sie ihren langen Zopf vom Turm herab.

 

Rapunzel-Briefmarkensatz (DDR 1978)

 

Eine böse Zauberin, die sich als Goth-el (Tant-chen) ausgab, bediente sich ihres Haargeflechts, das eigentlich einem anderen Aufsteiger zugedacht war. Der junge Mann hingegen, selbstredend ein Königssohn, stürzte ins Dorngesträuch. Aber mittels Mitleidstränen, die Rapunz-el daraufhin vergoss, strahlten zu guter Letzt seine zerkratzten und fast schon erblindeten Augen vor Glück wieder auf.

Schließlich der vorerst ungenannte Wicht, der als Clever-le dem schönen Töchter-lein des Müllers für die Einheirat in die königliche Familie eine goldige Mitgift versprach. Nach Eingabe seines decodierten Kennworts – nein, nicht Kunz oder Heinz, sondern Rumpelstilz-chen – stampfte es auf, brach mit dem rechten Bein in den Boden ein, packte in seiner Wut den linken Fuß mit beiden Händen und riss sich mitten entzwei. Schließlich blieb nach dem jähen Abgang des bösartigen Rumpelwichts des töricht prahlenden Müllers erstes Enkel-chen, der Königin ihr Kind, am Leben.

Schneewitt-chen ist geradezu ein Parademär-chen, was das Diminutiv betrifft. Wen wundert es bei sieben Zwergen? So war in dem Häus-chen, das Schneewitt-chen vorfand, alles klein. „Da stand ein weiß gedecktes Tisch-lein mit sieben kleinen Tellern, jedes Teller-lein mit seinem Löffe-lein, ferner sieben Messer-lein und Gäb-lein und sieben Becher-lein."

Kleidungsstücke, nicht nur im Mär-chen wie bei Rotkäpp-chen oder dem Sterntaler-Mär-chen, wo es dem armen Waisenkind selbst an einem Leib-chen fehlte, werden sprachlich gern verkleinert, vornehmlich wenn es sich um Mäd-chen handelt. Auch bei Frauen, wenn's nicht gar so dicke kommt, spricht man von „Hös-chen“ und „Hemd-chen“, vom „Blüs-chen“, dem „Pull-i“. Beim ärmellosen Oberteil ist, je nach Knappheit, auch manchmal vom „Töp-chen“ die Rede. Selbst bei Damen, deren barocke Überfülle fast schon Körbe füllen würde, spricht man von „Körb-chen-größe“. Die Kurzform der Strümpfe, die man Socken nennt, werden noch einmal auf „Söck-chen“ verkürzt.

Auch wenn's ums Essen geht, pflegen wir gerne den Minimalismus. Fleischfüllungen in Dünndarmabschnitten, anders gesagt, wenn's um des Deutschen Wurst geht, nennen wir in handsamer Form Würst-chen. Jedoch „so'n lecker Bratwürst-ken aufe Kirmes" isst man  besser nicht, bevor es auf der Achterbahn hoch und runter geht. Denn wenn's nach unten geht, kommt es oft hoch. 

Oder auch die voll fetten Reibeplätz-kes ". Wenn man sie auf dem Stadtfest isst, spendet man mit ihrem Verzehr mitunter für ... nein, gegen den Hunger in der Welt. Man möchte wünschen: Wohl bekomm's!", wenn nur nicht wieder die Gallenblase streiken täte.

Dat Süpp-chen" für feinere Gaumen, ein „lecker Söß-chen" und ein Schlägs-ken Sahne" geben manchmal, wenn's noch daran fehlen sollte, den richtigen Pfiff. 

Das tägliche Brot" im Kleinen sind oftmals handsame Bröt-chen. Im Süddeutschen heißen sie Semm-eln, (von lt. similia, aus feinstem Weizenmehl gebacken). Oberseits sternartig angeschnitten kennt man sie heute noch in den ehemals habsburgischen Erblanden als Kaisersemm-eln". Auch Wecken oder Weck-erln" werden sie genannt.

In der Schweiz schmiert man sich zum Frühstück ein Bröt-li", Bür-li" oder Mutsch-li". Am Mittelrhein und im Mittelfränkischen ist das Schöss-chen" ein beliebter Zweiteiler" (s. u.). 

  

Schöss-chen, Doppelbröt-chen oder Ärsch-le

 

Was der Berliner eine Schrippe" nennt (von früh-neuhochdeutsch „schripfen“, im Verständnis von „kratzen“, vielleicht auch zusammenkratzen“), hat, wie es sich anhört, ein Geschmäck-le von Elend. 

In Scheiben geschnittenes Brot wird handsam als Schinkenchnitt-chen oder als Käsehäpp-chen serviert, heute in Neudeutsch snack oder fingerfood.

Beim Stück, das eh nur der Teil von einem größeren Ganzen ist, isst man vom Kuchen „bitte nur ein Stück-chen!" Zu diesem Zweck schneiden mathematisch Unbedarfte eine runde Torte auch gern mal in acht „Viertel-chen". – Hoppla!? Dazu wären wohl  zwei Torten notwendig.  

Plundergebäck kommt nur unter dem Begriff Teil-chen in die Tüte. Die kalorische Wucht von Buttercreme und Sahne glaubt man in Grenzen zu halten, indem man sich nur ein einziges Creme- bzw. Sahne-Schnitt-chen auf den Kuchenteller legen lässt.

 

 

Sahneschnitt-chen á la „Schwarzwälder Kirsch"

 

Ein Bissen ist manchem ein biss-chen zu groß. Was der Württemberger ein „biss-erl" nennt, darf für den bayerischen Schwaben ein „weng-al" sein.

Mit Plätzen, wie der Platz im Plural, meint man gemeinhin was anderes als Plätz-chen. Natürlich gibt es bei der Wahl von Parkbänken auch sonnige Plätz-chen. Doch man denkt zu allermeist dabei an Klein- bzw. Feingebäck (wie cakes, dt. Kekse, auch engl. cook-ies oder ndl. koek-jes).

Leckermäul-chen, die Süßgebäck „goutieren", sprechen im Süddeutschen vom Guats-le, im Schwyzerdütsch vom Guetz-li.

In der französischen Bezeichnung eines Petit Fours wird die Kleinheit" des Gebäcks bereits benannt. Aus Biskuitteig mit einem Stamp-erl ausgestanzt und dann, wenn der Teig bei schwacher Ofenhitze aufgegangen ist, mit Zuckerglasur überzogen, wird das halbkugelige Schnuck-erl" für den, der's vollmundig, d. h. mit einem Happs in sich hineinzuschaufeln schafft, serviert. Obendrauf, wie man's in Salzburg schätzt, eine kandierte Kirsche oder ein Haselnüss-chen, und fertig ist der Nippel zum sogenannten Venusbrüst-chen (italienisch: Capezzo-lini di Venere).

 

 

Was man auch immer zu sehen glaubt, 

man liegt nicht falsch.

 

In der christkatholischen Version heißen sie Le Minne di Sant’ Agata. Jene gottgeweihte Jungfrau, nachmals als heilige Agate verehrt, hatte einst den Heiratsantrag eines heidnischen Statthalters abgelehnt. Da sie ihn zurückwies, schickte er sie ins Kitt-chen und ließ ihr zur bleibenden Verunstaltung horribile dictu – die Brüste abschneiden, so dass künftig kein Mann noch Gefallen an ihr finden sollte. Was die im Gedenken ihrer Marter in Brüst-chen-form servierten Kuchenstück-chen anbetrifft, wie man sie in italienischen Cafés mancherorts heute noch auf den Teller gelegt bekommt, darf man dennoch mit der Gabel zulangen und sich – im Gedenken an die Heilige, also im guten Glauben – guten Appetit wünschen.

Kräpf-lein, auch Kräppel-chen, Bollebäus-chen, in Bremen Bombeis-ges (abgeleitet von frz. bon Baiser = gutes Küss-chen) gehören zum Naschgebäck vor allem an Fastnacht. Schon Martin Luther erwähnte seinerzeit köstliches Kräpf-el-werk.

Das frittierte Schmalzgebäck als aufgeblähter Brandteig wird nicht nur im Schwäbischen auch als Nonnenfürz-le bezeichnet. In den Küchenamtsrechnungen von Kloster Neuburg sind sie bereits seit dem 14. Jh. als „Nunnenfoerz-lein“ belegt.

 

Nonnenfürz-chen

 

Der Gedanke an einen Flat-ulus (ein Wind-chen) auch unter Kutten frommer Frauen, ist vielleicht ein biss-erl frivol.

Ein „Zücker-chen", auch „Gut-lein", wer's vornehmer mag, das Bonbon – im Kinderfranzösisch „Bom-Bom" – wird via „Boms" im Singular, zu „Bömsen" im Plural. Andernorts nimmt man – nicht nur das Wort – „Klümp-kes"  in den Mund. 

Wenn’s um die Verharmlosung geht, sind Diminutiv und Euphemismus Brüder im Geiste. Wenn nicht ungeniert vom „Hintern“ die Rede sein soll – vom bösen A-Wort ganz zu schweigen – , spricht man ansonsten, wenn’s einem nicht ganz so barsch an ihm vorbeigeht, vom „Hinterteil“. Mitunter reduzieren wir dieses „Körperteil“ nur auf seine Funktion und nennen es, platt gesagt, „Gesäß“. Damit macht man, euphemistisch gedacht, nichts falsch.

Der Rheinländer spricht in vulgo auch gern von „Pumpes“ oder „Poppes“, im Diminutiv vom „Fött-che“, wie das „Stippefött-che, mit dem sich an Karneval Herren der Funkengarde, nachdem sie in die Hocke gegangen sind, hinter"-wärts aneinander reiben. Zum Wibbeln" gibt's die Marschmusik Ritsch, ratsch – de Botz kapott, de Botz kapott ...".

Man mag's kaum glauben, bei den jecken Karnevalisten, v. a. den Kölnern, wird sowas auch heute noch als Ritual gepflegt, als Persiflage auf das Soldatentum, wie einst unter der unbeliebten preußischen Fremdherrschaft im 19. Jahrhundert.

Euphemistisch ist auch der Rückgriff auf die Kindersprache, die mit einer einfachen Silbendoppelung Dinge des Lebensumfelds benennt (wie Pa-pa ich muss Pi-pi" usw.) Wenn wir schon beim Hintern" waren, gibt es auch den infantilen „Po-po“ mit Endbetonung als „Popó“ oder, nach Reduzierung auf das hintere" Teil, einfach nur der „Po“. Ist so ein Hinterteil noch klein, kann's auch ein „Popö-chen“ sein.

Harmlos, zumindest sprachlich, geht es beim Schnaps zu. Die Bezeichnung stammt aus der niederdeutschen Sprache und ist verwandt mit dem Wort „schnappen“, was sich darauf bezieht, dass er normalerweise in einem schnellen Schluck aus einem möglichst kleinen Glas getrunken wird. Es wundert nicht, wenn er oft noch zu einem „Schnäps-chen“ minimiert wird, zumal man ihn gewöhnlich aus einem 2 cl fassenden „Pinn-chen/Pinne-ken“ oder „Stamp-erl“ in sich hineinkippt. 

In Sonderheit Wodka – Diminutiv von slw. woda = Wasser/Wässer-chen – riecht nach einem Zechgelage nicht mal verräterisch aus dem Hals, zumal die Begleitaromen, vor allem die Fuselöle, bereits entfernt wurden. Das gelingt allerdings nur, wenn das Glas auf einen Zug geleert und nach jedem Zutrinken – na Sdorówje! – die Luft für einen kurzen Moment angehalten wird. Nach oder besser vor dem Einkippen dieser spirituosen Wässer-chen sollte man was essen, möglichst Fettes, Öliges. Der destruktiven Wirkung im Kleinhirn, das für die Motorik zuständig ist, hätte man allerdings damit noch kein Schnipp-chen geschlagen. 

Beim gezapften Bier summieren sich auf dem Bierdeckel eines Zechers mitunter zahlreiche Striche, deren schwindelerregende Vermehrung nicht nur dem unschärfer werdenden Blick im Laufe des Abends geschuldet ist. Jedenfalls möchte mancher am liebsten die Anzahl der konsumierten und abgehakten „Bier-chen“ beim finalen Abkassieren kleinrechnen.

 

 

Heißt: 1 Bier-chen + 1 Schnäps-chen

als Lang-Kurz-Arrangement beliebig multiplizierbar

 

Für den Gastgeber daheim empfiehlt sich, für seinen Besuch am Abend ein süffiges Wein-chen" aus dem Keller oder, wenn's Weißwein ist, auch kaltgestellt aus dem Kühlschrank zu holen. Wollen wir nur hoffen, dass nachher auf dem Heimweg bei der Verkehrskontrolle die Gäste nicht ins „Röhr-chen" pusten müssen.

Zur Anregung des Kreislaufs gönnen sich die Damen zwischendurch auch schon mal ein „Piccolö-chen“. Ein „Eierlikör-chen" wird in diesen Kreisen ebenso wenig verachtet. Wenn’s die Gattin am Abend fröstelt, nimmt sie ein „Strickjäck-chen“, wenn’s den Gatten friert, greift er zum „Cognäc-chen“.

Nun wären wir letzthin bei den koffeinhaltigen Heißgetränken angekommen, wenn nicht Kaffee im Kump, so beim gemeinhin besagten „Täss-chen“ Kaffee . Nach Auskunft der Bedienung gibt es Kaffee „draußen nur im Känn-chen“. In welchem Behältnis auch immer serviert, wer es noch tuntiger mag, spricht bei zeitweiligen Mangelerscheinungen vom ersehnten „Käff-chen".

Im Wort Cappucc-ino ist in der italienischen Sprache mit -ino eh ein Diminutiv anhängig. Was in der Wiener Kaffeehauskultur ein „Kapuziner" genannt wird, ist ein Kaffee mit „Schlagobers", einem Sahnehäub-chen

Hierfür namengebend sind offenbar die Kapuziner, franziskanische Mönche nach der Ordo Fratrum Minorum Capucinorum. Sie werden nach ihrer kennzeichnenden Kopfbedeckung benannt, nach ihrer Kapuze, die Bestandteil ihres ansonsten dunkelbraunen Habits ist. Dieser Überwurf, der ihr Haupt verhüllt, ist nicht nur Ausdruck ihrer Demut als besagte mindere (diminutive) Brüder", dictus Minoriten. Er ist auch praktisch, zumal sich die frommen Männer wegen ihrer bis auf einen Haarkranz kahlgeschorenen Häupter (Tonsuren) leicht verkühlen könnten.

Wenn man einen Cappucc-ino trinkt, so wird einem zunächst die kühle Sahne, die als Haube obenauf schwimmt, um den Bart geschmiert. Auch wenn man aus hormonellen Gründen keinen haben sollte, steht einem anschließend doch immer ein Sahnebärt-chen" zu Gesicht, das sich genüsslich mit der Zunge ablecken lässt. Beim nächsten, vielleicht zu hastigen Schluck kann sich mancher auch schon mal sein „Schnüss-che" verbrühen, wenn darunter der schwarzbraune Kaffee durch den Sahneschaum, länger als gedacht, heiß gehalten wurde.

Luftig aufgeschlagene Sahne schluckt so manches, lässt sich doch im Kaffee auch ein Schuss Alkohol darunter verstecken, wie beim Wiener Einspänner-Kaffee" oder dem r u m reichen" nordfriesischen Kaffee, der, da er Harmlosigkeit heuchelt, auch als  Pharisäer"  bezeichnet wird.

 

 

Ein Mokka, die ursprünglichste Art der Kaffeezubereitung, braucht kein Diminutiv,

denn er wird eh nur in kleinen Mokkatäss-chen gereicht. 

Dazu ein Wasserkänn-chen, alternativ auch als Sahnekänn-chen verwendbar.

Meissener Porzellan, Dekor Streublüm-chen

 

Für den Espresso, die blonde Melange oder für den Latte Macchiato wäre jedes „-chen“ oder „-lein“ schon als uneingedeutschte Worte, also Fremdworte ihrer Herkunft nach, unpassend.

 

*Der Name ist über das Kosewort Tuss-chen oder Tuss-i auf den Namen Thusnelda zurückzuführen, einer Tochter des Cheruskerfürsten Segestes, die Arminius, Sieger der Varusschlacht, entführt und zur Frau genommen hatte. 

 

Rapunzel-Briefmarkensatz (DDR 1978), entworfen von Paul Rosié. Am 3. Oktober 1990 wurde die Deutsche Bundespost Rechtsnachfolgerin. Als amtliches Werk ist sie  daher nach § 5 Abs. 1 des deutschen Urheberrechtsgesetzes gemeinfrei.

Foto vom zweijährigen Willy, später Kaiser Wilhelm II., gemeinfrei

Eigene Aufnahmen, Repros (auch vom Bildschirm):  Isenberg